Der ETF besitzt beim Privatanleger, aber auch bei den großen Anlegern, großes Ansehen. Doch was ist dieses ETF und Indexfonds? Was steckt dahinter und wie ist es entstanden? Im heutigen Beitrag werde ich auf die Gründungszeit dieser exchange-traded fund eingehen und die Geschichte beleuchten. Bei der heutigen Betrachtung gibt es mehr als 1.200 Fonds, die an der Börse gehandelt werden. Eine riesen Auswahl, bei der man schnell den Überblick verlieren kann.
Die Gründung des ersten Indexfonds
Alles fing 1976 an, als John Bogle seinen Arbeitsplatz verlor. Denn zu dieser Zeit waren die Aktienmärkte nicht gerade in Hausse Stimmung, sondern milder ausgedrückt am Boden. Die Fonds zu dieser Zeit waren ebenfalls nicht das, was sie heute sind. Alles aktiv gemanaged und die Gier der Banker war groß! So waren die Kosten für einen Fond so hoch, dass die Rendite für den Anleger sehr gering war. Was für den Banker gut klingt, ist für uns Privatanleger ein Graus!
Genau dieser Fakt und diese Gier, hat John Bogle nicht gefallen. 1976 gründet John Bogle die Firma Vanguard und erfindet den ersten passiven Indexfonds für den kleinen Privatanleger. Dabei setzt er ganz klassisch auf den S&P 500.
Heute erfreuen wir uns an den passiven Fonds und können mit kleinen monatlichen Sparraten von 25€ in gute und solide Indexfonds/ ETF investieren und unserer finanzielle Freiheit frönen. Denn jeder dritte Euro, der weltweit investiert wird, geht an ein passiven Indexfond oder ETF
Heutiger Stand der passiven Indexfonds/ ETFs
[sociallocker]Bei mehr als 1.200 Fonds verliert man schon mal den Überblick. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum diese Indexfonds und ETF so kompliziert wirken. Viele dieser Papiere sind intransparent. Viele bilden einen Index ab, ganz andere bilden Derivate. Einige schütten Dividenden aus und andere reinvestieren diese und wer soll als Laie überhaupt die ganzen Abkürzungen wissen wie: MSCI, UCITS, TR.
Der Grund, warum es im Internet viele Blogs rund um dieses Thema gibt, ist demnach sehr berechtigt.
Die „Experten“ sind keine Hellseher
John Bogle war nicht der Erste, der das Problem der aktiven Fonds bemerkt hat. Schon 1933 hatte ein US-Wissenschaftler, Alfred Cowles, sich gefragt, wie gut diese „Börsenexperten“ wirklich sind. Wie gut können diese „Experten“ in die Zukunft sehen und wie präzise sind ihre Prognosen?
Alfred Cowles hat diese Frage zur richtigen Zeit gestellt, den die Börse war von 1929 bis 1932 erschüttert von vier Katastrophen. Über 60% hat der Dow-Jones in diesen drei Jahren verloren.
Sein Ergebnis war nicht erstaunlich. Blanker Zufall war Alfred Cowles Ergebnis. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein „Experte“ Recht hatte, betrug immer um die 50%.
Nun muss man aber die Zeit ebenfalls berücksichtigen. Internet, TV, Anlegermagazine sind Fehlanzeige. Die Menschen vertrauen auf diese „Experten“, wer wenn nicht sie sollen den ganzen Trubel auf der Börse verstehen und analysieren? Eine Investition ohne so einen Berater ist zu dieser Zeit schier unmöglich!
Hier grüßt auch Der Wolf der Wall Street, ebenfalls ein „Experte“, der die Zeit gut für sich nutzte und Privatanlegern jeden „Mist“ verkaufte und sich daran bereicherte.

Abhilfe wurde zwar schon 1896 von Charles Dow erfunden, den sogenannten Dow-Jones, doch hatte er ganz einfach die Zwölf größten Aktien genommen, die Kurse addiert und durch zwölf geteilt. Dennoch hat es bei der Hilfe der Investition nicht sehr geholfen.
Selbst ein Affe ist ein „Experte“
Für Aufruhr hatte auch der US-Ökonom Burton Malkiel 1973 gesorgt, als er die so called Experten in seinem Buch mit derer Handlungsweisen konfrontierte!
…ein Affe, der mit verbundenen Augen Dartpfeile auf einen Zeitungsseite mit Aktienkursen werfe, damit nicht schlechter abschneide als ein von Profis ausgewähltes Portfolio – Burton Malkiel
Diese Chart und Fundamentalanalyse sei für Malkiel Zauberei und Hexerei. Er war der festen Überzeugung, dass nichts und niemand den Gesamtmarkt schlagen kann! Und zu dieser Zeit hatte er mehr als Recht. Der Durchschnitt eines Index sollte im Nachhinein viel besser sein. Niemand könne den Gesamtmarkt mit den hohen Gebühren schlagen!
An einem ehernen Gesetz der Geldanlage wird sich nie etwas ändern, egal was Profis erzählen: Je niedriger die Gebühren, desto mehr bleibt nun mal für Anleger übrig. – Burton Malkiel
Was sind ETF und Indexfonds?
Bei der Erstzeichnung kamen nur 11 Millionen Dollar zusammen. Dieses Geld reichte John Bogle aber nicht, um alle Indextitel zu kaufen. Es war ein großer Rückschlag für ihn. Doch das sollte sich schnell ändern, denn nur 5 Jahre später hatte der passive Markt stolze 1 Milliarde Dollar geknackt.
Doch Indexfonds und ETF sind nicht gleich. Das sieht man an folgendem Beispiel: es gibt passive Indexfonds auf den Dax und ETFs auf den Dax, damit haben beide zwar die gleiche Schnittmenge aber sind unterschiedlich.
Doch wo ist der Unterschied, wird sich der eine oder andere fragen. Ein Indexfonds folgt stur einem Index, zum Beispiel dem Dax. Diese Indexfonds sind nicht für Privatanleger gedacht, sondern für große Institutionen wie Rentenfonds, diese werden auch nicht an der Börse gehandelt. Dennoch kann man sich Anteile sichern, ein direkter Anruf bei der Gesellschaft und man handelt.
Die hierzulande verkauften „Indexfonds“ zum Beispiel der MSCI World oder auf den Dax sind ETFs. Auch die ETF folgen passiv einem Index nur der Unterschied ist, dass man auch einen Rohstoff reinpacken kann. Andere Beispiele wären: die 30 stärksten Dividendentitel.
Ein weiterer Unterschied ist: der Name ETF bedeutet exchange-traded fund und wird an der Börse gehandelt.[/sociallocker]